Häufige Fragen

1. Was ist Nuklearmedizin?

Unter Nuklearmedizin versteht man die Anwendung offener radioaktiver Stoffe am Menschen. Im Gegensatz zur Röntgendiagnostik wird der Patient nicht „durchstrahlt“, sondern er strahlt selbst. Hierfür bekommen Sie eine schwach radioaktive Substanz in die Armvene gespritzt. Die Substanz wird in Abhängigkeit vom zu untersuchenden Organ ausgesucht. Im wesentlichen werden funktionelle Abläufe im Körper (Organfunktionen) dargestellt. Mit Hilfe dieser radioaktiv markierten Stoffe können Transport-, Stoffwechsel- und Ausscheidungsvorgänge im Körper verfolgt werden. Mit Hilfe einer Gammakamera und dem Einsatz von Computern zur Mitbearbeitung werden dann sogenannte Szintigramme erstellt. Die in der Nuklearmedizin benötigten radioaktiven Stoffe und Substanzmengen sind in der Regel trägerfrei und so gering dosiert, dass toxische Grenzen unterschritten werden und allergische Reaktionen nicht vorkommen.

2. Wie werden die Untersuchungen durchgeführt?

In der Regel erhalten Sie vor Untersuchungsbeginn eine schwach radioaktive Substanz in die Armvene gespritzt. Abgesehen von der Herzszintigraphie und eher seltenen Untersuchungen müssen Sie nicht nüchtern sein und können Ihre Tabletten wie gewohnt weiter einnehmen. Nach Injektion in die Armvene müssen Sie in Abhängigkeit vom zu untersuchenden Organ 10 min bis 4 h warten bis dann eine Aufnahme angefertigt werden kann. Hierfür müssen Sie nicht unbedingt in der Praxis verweilen. Sie können spazieren gehen oder ein Café aufsuchen. Nach einer bestimmten Wartezeit wird dann eine Aufnahme von Ihrem Körper bzw. des zu untersuchenden Organes angefertigt. In der Regel können auch Patienten mit Platzangst untersucht werden, da die Gammakamera keine Röhre (wie z.B. MRT) ist. Häufig werden die Untersuchungen im Liegen durchgeführt. Gelegentlich (z.B. Schilddrüsenszintigraphie) sitzen Sie vor der Kamera. Zur Untersuchung selbst sollten Sie alle metallischen Gegenstände wie Schmuck, Gürtelschnallen usw. ablegen.

3. Wie muß ich mich vorbereiten?

Wie oben erwähnt müssen Sie in der Regel (abgesehen von Herz- szintigraphie und seltenen anderen Untersuchungen) nicht nüchtern sein und können Ihre Tabletten wie gewohnt weiter einnehmen. Bei bestimmten Untersuchungen jedoch (Nieren und Knochen) sollten Sie viel trinken. Bei der Nierenszintigraphie sollten Sie mindestens eine halbe Stunde vor Untersuchungsbeginn bis zu einem Liter Wasser trinken. Bei der Knochenszintigraphie sollten Sie 45 min nach der Spritze ebenfalls bis zu einem Liter trinken. Das Trinken dient der Aktivierung der Nieren und einer schnelleren Ausscheidung der Radioaktivität.

4. Untersuchungsdauer?

Die Untersuchungen haben eine unterschiedliche Dauer. Es gibt Untersuchungen wie z.B. die Schilddrüsenszintigraphie, die in der Regel nach 30-40 min beendet ist, einschließlich Ultraschalluntersuchung, Blutabnahme und Szintigraphie. Andere Untersuchungen dagegen, wie z.B. die Herzuntersuchung ziehen sich über 2 Tage hin, wobei Sie an jedem Tag mit einer Untersuchungsdauer von Beginn der Injektion bis zur Aufnahme von bis zu 2 Stunden einplanen müssen.

5. Gibt es Patienten die nicht untersucht werden können?

Eine Schwangerschaft und die Stillzeit stellen eigentlich eine Kontraindikation für nuklearmedizinische Untersuchungen dar. Sollte der Verdacht auf eine Schwangerschaft vorliegen, sprechen Sie uns bitte vor der Untersuchung an. Im Falle dass Sie stillen, wäre ggf. eine kurze Unterbrechung des Stillens notwendig.

Schnellantwort an: info@nuklearmedizin-westend.de